“Wie bekannt, zeigte Marx einerseits die wichtige Rolle, die das Kreditsystem der bürgerlichen Gesellschaft beim Übergang zu einer neuen Produktionsweise spielen kann, und andererseits warnte er davor, die Wichtigkeit des Systems der Berechnung und Kontrolle für die sozialistische Produktion zu überschätzen, ein System, zu dem sich die kapitalistische Gesellschaft dank der Kreditorganisation (1) erhoben hat.. Natürlich ist es keineswegs ein Zufall, daß wir uns die Methoden und Formen der kapitalistischen Kreditorganisation in unserem System nicht nur auf dem Gebiet, in dem die Staatswirtschaft mit der Privatwirtschaft verflochten ist, sondern auch auf dem Gebiet der Distribution von Resourcen im staatlichen Sektor selbst angeeignet haben”. [E. Preobrazenskij, Die Neue Okonomik, 1971]

(1) “Endlich unterliegt es keinem Zweifel, daß das Kreditsystem als ein mächtiger Hebel dienen wird während des Übergangs aus der kapitalistischen Produktionsweise in die Produktionsweise der assoziierten Arbeit; jedoch nur als ein Element im Zusammenhang mit anderen großen organischen Umwälzungen der Produktionsweise selbst. Dagegen entspringen die Illusionen über die wunderwirkende Macht des Kredit – und Bankwesens, im sozialistischen Sinn, aus völliger Unkenntnis der kapitalistischen Produktionsweise und des Kreditwesens als einer ihrer Formen. Sobald die Produktionsmittel aufgehört haben, sich in Kapital zu verwandeln (worin auch die Aufhebung des Privatgrundeigentums eingeschlossen ist), hat der kredit als solcher keinen Sinn mehr, was übrigens selbst die St. Simonisten eingesehen haben” (Marx, Kapital, Bd III S. 621 MEW 25)