“(…) Marx und ich haben, seit 1845, die Ansicht gehabt, daß ‘eine’ der schließlichen Folgen  der künftigen proletarischen Revolution sein wird die allmähliche Auflösung und endlich das Verschwinden der mit dem Namen ‘Staat’ bezeichneten politischen Organisation, einer Organisation, deren Hauptzweck von jeher war, durch bewaffnete Gewalt die ökonomische Unterdrückung der arbeitend Mehrzahl durch die begüterte Minderzahl sicherzustellen. Mit dem Verschwinden einer begüterten Minderzahl verschwindet auch die Notwendigkeit einer bewaffneten Unterdrückungs- oder Staatsgewalt. Gleichzeitig war es immer unsere Ansicht, daß, um zu diesem und den anderen weit wichtigeren Zielen der künftigen sozialen Revolution zu gelangen, die Arbeiterklasse zuerst die organisierte politische Gewalt des Staates in Besitz nehmen und mit ihrer Hilfe den Widerstand der Kapitalistenklasse niederstampfen und die Gesellschaft neu organisieren muß. Dies wurde bereits festgestellt 1847 im “Kommunistischen Manifest”, Kapitel II, Schluß. Die Anarchisten stellen die Sache auf den Kopf. Sie erklären, die proletarische Revolution müsse damit ‘anfangen’, daß sie die politische Organisation des Staates abschafft. Aber die einzige Organisation, die das siegende Proletariat fertig vorfindet, ist eben der Staat. Er mag der Änderung bedürfen, ehe er seine neuen Funktionen erfüllen kann. Aber ihn in einem solchen Augenblick zerstören, vermittelst dessen das siegende Proletariat seine eben eroberte Macht geltend machen, seine kapitalistischen Gegner niederhalten und diejenige ökonomische Revolution der Gesellschaft durchsetzen kann, ohne die der ganze Sieg enden müßte in einer Niederlage und in einer Massenabschlachtung der Arbeiterklasse, ähnlich derjenigen nach der Pariser Kommune (…)” (MEW, Bd. 36, S. 11/12) [Friedrich an Philip Van Patten in New York] [(in) Marx, Engels, Lenin, ‘Uber den sozialistischen Aufbau. Studienmaterial’, 1981]