“Marx und Engels begannen sofort nach der Gründung der Internationalen Arbeiterassoziation, auch die deutschen Arbeiter für den Anschluß an die Internationale zu gewinnen (2). Eine Reihe von Besonderheiten der Arbeiterbewegung in Deutschland erleichterten ihnen dieses Bemühen. Mit dem Aufschwung der allgemein-demokratischen nationalen Bewegung in Deutschland seit dem Jahre 1859 begannen die Kämpfe der deutschen Arbeiter mehr und mehr politischen Charakter anzunehmen. Stärker als in anderen Ländern wirkten in Deutschland die Traditionen des Bundes der Kommunisten under den fortgeschrittensten Arbeitern nach. Zudem bestanden Mitte der sechziger Jahre in Deutschland bereits zwei im nationalen Rahmen organisierte Arbeitervereinigungen: der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein und der Verband deutscher Arbeitervereine. (…) Als sich zeigte, daß der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein nicht als geschlossene Organisation für die Internationale Arbeiter-assoziation gewonnen werden konnte, konzentrierte sich Marx als Sekretär für Deutschland im Generalrat etwa seit Frühjahr 1865 darauf, zunächst individuelle Mitglieder für die Internationale in Deutschland zu gewinnen und lokale Sektionen zu bilden (3). Dabei unterstützte ihn vorbildlich sein Freund und Mitstreiter Johann Philipp Becker, der von Genf aus als Präsident des Zentralkomitees der Sektionsgruppe deutscher Sprache erfolgreich under den Arbeitern Deutschlands für die Internationale wirkte (4). Nicht minder hatte auch Wilhelm Liebknecht vom ersten Tage ihrer Gründung an als Beauftragter und Agitator der Internationalen Arbeiterassoziation gehandelt und ihr besonders unter den Berliner und – nach seiner Ausweisung aus Preußen – unter Leipzigs Arbeitern den Boden bereitet (5)” [Heinrich Gemkow, Nachwort] [(in) Wilhelm Eichhoff, Die Internationale Arbeiter-association. Ihre Gründung, Organisation, politisch-sociale Thätigkeit und Ausbreitung, 1868, reprodutkion 1964] [(2) Vgl. hierzu Die I. Internationale in Deutschland (1864-1872). Dokumente und Materialien. Heraugegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus, 1964; (3) Vgl. Marx an Kugelmann, 23. Februar 1865. In: Karl Marx: Briefe an Kugelmann, Berlin, 1952, S. 25. – The General Council of the First International, 1864-1866. The London Conference. 1865. Minutes, Moscow, 1962, S. 143 und 404, Anm. 140. – Marx an Liebknecht, 21. November 1865 und 15. Januar 1866. In: Wilhelm Liebknecht: Briefwechsel mit Karl Marx und Friedrich Engels, Herausgegen und bearbeitet von Georg Eckert, The Hague, 1963, S. 66-68 und 70-72; (4) Vgl. hierzu Ernst Engelberg: Johann Philipp Becker in der I. Internationale. Fragen der Demokratie und des Sozialismus, Berlin, 1964. – Rolf Dlubek: Johann Philipp Becker. Vom radikalen Demokraten zum Mitstreiter von Marx und Engels in der I. Internationale (1848 bis 1864/65. DIssertation, Berlin 1964, Manuskript; (5) Vgl. hierzu Ernst Engelberg: Die Rolle von Marx und Engels bei der Herausbildung einer selbständigen deutschen Arbeiterpartei (1864 bis 1869). In: Zeitschrift für Geschichswissenschaft, 1954, Hefet 4. S. 509-537; Heft 5, S. 637-665. – Karl-Heinz Leidigkeit: Wilhelm Liebknecht und August Bebel in der deutschen Arbeiterbewegung 1862-1869. In: Schriftenreihe des Instituts für deutsche Geschichte an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Herausgegeben von Prof. Dr Ernst Engelberg, Bd. 3, Berlin 1957, bes. S. 53/54, 103 und 1112. – Heinz Hümmler: Opposition gegen Lassalle. Die revolutionäre proletarische Opposition im Allgemeinen Deutschen Arbeitsverein 1862/63 – 1866, Berlin 1963, bes. S. 77, 89 ff. und 194 ff.]