“Die ‘Klasse’ machte Berlin zum politisch-organisatorischen Zentrum der deutschen Arbeiterbewegung. Friedrich Engels bemerkte in seiner Rede in den Concordia-Sälen in der Andreasstraße am 22. September 1893 zu den fast 160000 Stimmen für die Berliner Sozialdemokratie bei den Reichstagswahlen im Juni: “Berlin hat fünf sozialdemokratische Abgeordnete auf sechs Vertreter im ganzen. In dieser Beziehung steht Berlin an der Spitze aller europäischen Großstädte und hat selbst Paris weit überflügelt” (F. Engels: [Rede auf einer sozialdemokratischen Versammlung in Berlin am 22 September 1893], in K. Marx F. Engels, Werke, Bd. 22, Berlin 1963, S. 412). Die politische Kraft der Arbeiterklasse in Berlin wuchs besonders in den Jahren des Sozialisten-gesetzes. 1883 zogen zu ersten Mal Sozialisten, darunter Paul Singer, in die Berliner Stadt-verordnetenversammlung ein. 1884 begründete Singer das “Berliner Volksblatt” als legale Zeitung der Arbeiter, und die Ausweisung des Führers der Berliner Sozialdemokratie im Sommer 1886 beantworteten die Arbeiter des Stadt mit kraftvollen Protestdemonstrationen. Seit 1887 war die Sozialdemokratie in Berlin die Partei mit den meisten Wählern. Die Berliner Parteiorganisation wurde zum Rückgrat der revolutionären deutschen Sozialdemokratie, und im proletarischen Berlin verteidigten viele klassenbewußten Arbeiter die revolutionären marxistischen Positionen der Partei gegen opportunistischen Einfluß. Hier fanden die deutschen Linken eine starke Stütze unter den Arbeitern, und hier formierte sich die Spartakusgruppe” [Walter Wimmer, ‘Berlin asl Zentrum der deutschen Arbeiterbewegung’ (in) ZfG – Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, N° 6, 1987]
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- Articolo pubblicato:19 Aprile 2013